Linkajánló Karlheinz Böhm

2014.05.31 08:07
 
 
 
Hamburg - Almaz Böhm, Ehefrau von Schauspieler Karl Heinz Böhm erzählt in einem
Interview über die Arbeit als Leiterin bei "Menschen für Menschen". Die Organisation ist 
auf Spendengelder angewiesen
 

Sind seit 1991 verheiratet: Almaz und Karl Heinz Böhm. Gemeinsam betreuen sie seit Jahrzehnten das Projekt "Menschen für Menschen".

Die Äthiopierin Almaz Böhm hat 2008 als Nachfolgerin ihres Mannes Karlheinz Böhm, die Geschäftsführung 

von “Menschen für Menschen“ übernommen. Die studierte Agrarexpertin arbeitet bereits seit 23 Jahren für 

die Hilfsorganisation, seit 1991 ist sie mit Böhm verheiratet. Mit der Nachrichtenagentur DAPD sprach die 

45-Jährige nicht nur über die Erfolgsprinzipien ihrer Arbeit, sondern auch über ihre Familie und die 

beruflichen Pläne der zwei gemeinsamen Kinder.

DAPD: Was hat sich für die Frauen in Afrika verändert?

Böhm: Wir haben gemerkt, dass die Frauen, die vorher nie Gelegenheit hatten, zu zeigen, was sie können, 

die Chancen, die sie durch unsere Initiative bekommen, wahnsinnig nutzen, und dem Vertrauen, das wir 

zum Beispiel mit unserem Kleinkreditprogramm in sie gesteckt haben, sehr gewissenhaft gerecht werden. 

Ich war erst vor kurzem für sechs Wochen in Äthiopien.

 

Wasser und Holz werden knapp

DAPD: Wie sieht die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern aus?

Böhm: Die Frauen sind sicherlich in vieler Hinsicht das stärkere Geschlecht viel tragend, was das Leid und 

die Last betrifft. Während die Männer die Landwirtschaft betreiben, müssen sich die Frauen um die Wasser- 

und Holzvorräte kümmern. Das bedeutet, sie müssen jeden Tag drei bis vier Stunden gehen, um den täglichen 

Wasserbedarf von rund 20 bis 25 Liter für die ganze Familie heranzuschaffen, was gerade mal zum Kochen 

und Trinken ausreicht. Und wenn es keine Wasserstelle in der Nähe gibt, müssen auch die Mädchen ihren 

Müttern helfen, anstatt in die Schule zu gehen.

Deswegen sehen wir es als unsere Aufgabe, bevor überhaupt die Bildung ermöglicht werden kann, viele 

andere Wege zu ebnen, wie zum Beispiel den Bau von Wasseranlagen voranzutreiben, die Wiederaufforstung 

und die Landwirtschaft zu fördern. Durch die Abholzung für dringend benötigtes Feuerholz, durch 

Bevölkerungswachstum und Klimawandel ist Äthiopien heute nur noch auf drei Prozent der Landesfläche 

bewaldet. Wir haben im Rahmen unseres Wiederaufforstungsprogramms einen Holzspar-Ofen

(“Green Stove“) entwickelt.